Naturstoffe und andere bioaktive Moleküle

Im Laufe der Evolution hat die Natur eine große Vielfalt an Molekülen hervorgebracht, die die unterschiedlichsten Effekte bei Kontakt mit lebenden Organismen hervorrufen können. Einige Naturstoffe mit bestimmten biologischen Aktivitäten können Krankheiten oder Vergiftungen verursachen, andere hingegen in der Medizin – z. B. als Antibiotikum oder Schmerzmittel – genutzt werden. Insbesondere Pflanzen verschiedenster Art, Pilze und Bakterien produzieren Moleküle, die eine therapeutische Wirkung aufweisen und somit den Forschern in Medizin, Chemie und Pharmazie Anhaltspunkte geben, welche Struktur ein Molekül aufweisen sollte, um als Wirkstoffkandidat in Frage zu kommen.

Dazu müssen die entsprechenden Substanzen isoliert und ähnliche Verbindungen hergestellt werden, um deren Wirkmechanismus zu untersuchen. Zum Einsatz als Medikament werden allerdings so große Mengen der Naturstoffe benötigt, dass sie nur in den wenigsten Fällen direkt aus den sie produzierenden Organismen gewonnen werden können, sondern mit Hilfe der Biotechnologie/Gentechnik oder auch per „Totalsynthese" in einem chemischen Labor hergestellt werden müssen. Unter Totalsynthese versteht man den Aufbau eines komplexen Moleküls aus einfachen, in großen Mengen verfügbaren Substanzen.

Im Rahmen unserer Forschung auf dem Gebiet der organischen Chemie entwickeln wir synthetische Zugänge zu diversen biologisch aktiven Naturstoffen; zentrales Ziel hierbei ist die Entwicklung flexibler Synthesestrategien für die Herstellung dieser Naturstoffe und ihrer künstlichen Analoga. Totalsynthesen folgender Moleküle werden zur Zeit in unserem Arbeitskreis unter anderem entwickelt: